KÜNSTLICHE LANDSCHAFT 1




ENTWURF

WS 06/07

Künst­li­che Land­schaf­ten in Frei­zeit­wel­ten und The­men­parks sind ein Be­stand­teil un­se­rer All­tags­kul­tur. Sie sind Ab­bil­der real exis­tie­ren­der Land­schaf­ten und bie­ten be­son­de­re land­schaft­li­che Räume und Er­leb­nis­se an. Dabei ste­hen sie meist in star­kem Kon­trast zur tat­säch­li­chen Um­welt. Sie sind ge­stal­te­risch hoch kon­zen­trier­te, tech­nisch auf­wen­di­ge Räume, die den Be­su­chern einen Aus­flug aus dem All­tag ver­spre­chen. Sie sol­len Be­su­cher kurz­zei­tig aus dem All­tag in ein ”Pa­ra­dies”ent­füh­ren und das Er­leb­nis des ”An­de­ren” in Land­schaft und ”Natur” er­mög­li­chen.

Kon­tem­pla­ti­on und Er­ho­lung, das Her­aus­tre­ten aus dem All­tag in die Welt des ”An­de­ren” sind ein Grund­be­dürf­nis des Men­schen und die Be­frie­di­gung die­ses Be­dürf­nis­ses in städ­ti­schen Parks und Frei­räu­men ein we­sent­li­ches Thema in der Ent­wick­lung der Land­schafts­ar­chi­tek­tur. Die künst­li­chen Land­schaf­ten der öko­no­misch meist sehr er­folg­rei­chen Frei­zeit­wel­ten und Er­leb­nis­land­schaf­ten bie­ten dies ex­em­pla­risch an, blei­ben von der Pro­fes­si­on aber weit­ge­hend un­be­ach­tet und wer­den als kom­mer­zi­ell und kit­schig ab­ge­tan.

Der Ent­wurf un­ter­sucht die räum­li­chen und äs­the­ti­schen Ei­gen­schaf­ten die­ser künst­li­chen Land­schaf­ten an­hand ak­tu­el­ler The­men­parks und Frei­zeit­res­sorts und stellt die Frage, ob künst­li­che Land­schaf­ten auch abs­trak­ter auf­ge­faßt und ent­wur­f­lich um­ge­setzt wer­den kön­nen. Wei­te­re Fra­gen sind, wie mit der Nähe zu Kitsch und Kom­merz ge­stal­te­risch um­ge­gan­gen wer­den kann und ob das Ent­wurfs­re­per­toire durch die Un­ter­su­chung die­ser hoch kon­zen­trier­ten Land­schafts­in­sze­nie­run­gen er­wei­tert wer­den kann.

Die Be­ar­bei­tung des The­mas er­folgt durch ein ex­pe­ri­men­tel­les ent­wur­f­li­ches Her­an­tas­ten. Ge­sucht sind neue, un­ge­wöhn­li­che und noch nicht im tra­di­tio­nel­len Ent­wurfs­re­per­toire der Land­schafts­ar­chi­tek­ten ver­an­ker­te Lö­sun­gen zu künst­li­chen Land­schaf­ten. Ent­wurfs­ort ist die Kreuz­ber­ger Spree.

Im "Ma­rio­land" be­kom­men Ju­gend­li­che und Er­wach­se­ne in Klein­grup­pen die Mög­lich­keit sich selbst als "Mario" zu er­le­ben, über Ab­grün­de zu sprin­gen, Geg­ner zu be­sie­gen und un­ter­wegs Punk­te zu sam­meln. In acht ver­schie­de­nen Le­vels, deren The­ma­ti­ken dem ech­ten Spiel nach­emp­fun­den sind (Gras-/Step­pen­land­schaft, Höhle, Wüste, Dschun­gel, Was­ser­welt, Eis­land­schaft, Him­mel, Ge­spens­ter­schloss) kön­nen die Be­su­cher ihre Ge­schick­lich­keit tes­ten. Als Ge­rüst für die ein­zel­nen Le­vels dient eine nach außen hin er­kenn­ba­re Te­tris-Bau­stein-Struk­tur, die nach innen va­ria­ble Nut­zungs­mög­lich­kei­ten zu­lässt. Durch eine aktiv zu nut­zen­de Er­schlie­ßung ge­langt der Be­su­cher-Ma­rio von Level zu Level.

Be­ar­bei­tungUl­ri­ke Kirstein, Franz Reschke, Eve­lyn Schöneich, Ines Schi­vel­busch, Anna Vo­gels
PhaseEnd­ab­ga­be
OrtBer­lin
Ka­te­go­ri­enEnt­wurf